- Februar 2022 -
Ilmenau. Am Donnerstag, 3. Februar, sind Vertreterinnen und Vertreter der Technischen Universität Ilmenau, der Stadt Ilmenau, der IOV Omnibusverkehr GmbH Ilmenau und weiterer Partner des Campusbus-Projekts Schritt für Schritt die geplante Strecke selbstfahrender, elektrisch angetriebener Kleinbusse abgegangen. Der Linienverkehr von zwei futuristischen, automatisiert fahrenden Kleinbussen, die im Pendelverkehr den Ilmenauer Bahnhof mit dem Campus der TU Ilmenau verbinden werden, ist für diesen Sommer geplant. Bei der Streckenbegehung prüften die Projektpartner die technische Umsetzbarkeit und städtebauliche Aspekte des Projekts.
Ab Sommer 2022 wird die IOV Omnibusverkehr GmbH Ilmenau erstmals zwei automatisierte Kleinbusse des Herstellers EasyMile vom Typ EZ10 Generation 3 im regelmäßigen Linienverkehr zwischen dem Bahnhof und dem Campus der Technischen Universität Ilmenau einsetzen. Das an der TU Ilmenau angesiedelte Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo) begleitet das Campusbus-Projekt im Sinne eines Reallabors zum Anfassen: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus fünf Fachgebieten erforschen und entwickeln innovative Funk- und Fahrzeugtechnologien – im Labor und auf den Ilmenauer Straßen. Kommunikationswissenschaftler unterstützen die Forschung und analysieren die Wahrnehmung und Akzeptanz der autonomen Shuttlebusse in der Bevölkerung. Das Pilotprojekt, das durch zwei Thüringer Ministerien finanziert wird, ist ein erster wichtiger Schritt bei der Entwicklung eines intelligenten, nachhaltigen und nutzerorientierten Verkehrs im Ilm-Kreis.
Bei der Streckenbegehung führten der IOV-Geschäftsführer Matthias Höring und Constantin Pitzen vom Büro autoBus, der das Projekt von Anfang an begleitet hat, die 13-köpfige Projektgruppe 2 Kilometer weit von der geplanten Starthaltestelle hinter dem Ilmenauer Bahnhof bis zur Endhaltestelle auf dem Campus der TU Ilmenau. Zusammen mit dem Tiefbauamt, dem Ordnungsamt, Polizei und Feuerwehr und der Prüfgesellschaft DEKRA wurden letzte Anpassungen an der Infrastruktur abgestimmt, die für einen reibungslosen Betrieb der nur von einem Sicherheitsfahrer begleiteten Busse notwendig sind. Das französische Unternehmen EasyMile, das Transportlösungen für den autonomen Personen- und Güterverkehr entwickelt, hatte gleich zwei Vertreter aus seinem Berliner Büro nach Ilmenau geschickt, um den Verlauf der Strecke sowie die Positionen und mögliche Erweiterungen der Haltestellen zu begutachten. Robert Haase von EasyMile ist von der Fahrtroute überzeugt: „Den Bahnhof mit verschiedenen Stationen auf dem Universitätscampus zu verbinden, ist ein perfektes Anwendungsszenario für den Einsatz autonomer Shuttles und ein exzellentes Beispiel für die Überbrückung von Lücken auf der sogenannten ersten und letzten Meile.“
Nachdem EasyMile die Strecke als grundsätzlich geeignet für autonomen Busverkehr eingestuft hat und die DEKRA auf Basis der Begehung ihr Strecken- und Fahrzeuggutachten erstellt haben wird, steht einer erfolgreichen Zulassung der automatisierten Kleinbusse nichts mehr im Wege. Ausgeliefert werden sie, wenn die eigens dafür neu angelegte Schöffenhausstraße, die den Neuhäuser Weg und die Ehrenbergstraße verbindet, fertiggestellt sein wird. Bevor die Busse auf der Strecke sensortechnisch eingemessen werden, müssen noch letzte Hardwarekomponenten integriert und Vorbereitungen für den auf dem Gelände des ThIMo angesiedelten Betriebshof mit Lademöglichkeiten getroffen werden.
Die Stadt Ilmenau und das Thüringer Innovationszentrum Mobilität arbeiten mit den Industriepartnern Funkwerk Systems und Lehmann & Partner im Projekt P:Mover bereits an der Planung für weitere Streckenabschnitte für den Einsatz noch höher automatisierter Busse.
Start der Busstrecke ist am Ilmenauer Bahnhof jenseits der Bahngleise im Neuhäuser Weg. An der Nelson-Mandela-Brücke biegt sie in die neue Schöffenhausstraße ab und führt durch die Ehrenbergstraße, wo in Höhe des Technologie- und Gründerzentrums die erste Haltestelle eingerichtet wird. Die Strecke führt weiter vorbei am Ernst-Abbe-Zentrum und Studierendenwohnheimen, vor der Mensa Ehrenberg wird als zweiter Halt die jetzige Bushaltestelle genutzt. Nach einem weiteren Zwischenstopp an der Universitätsbibliothek wird die Endhaltestelle in der Nähe des Audimax am Helmholtzplatz erreicht. Auf dem Rückweg führt die Strecke von der Ehrenbergstraße ein kurzes Stück über die Langewiesener Straße zurück in den Neuhäuser Weg, um Wendemanöver zu vermeiden. Eine mögliche Erweiterung der Strecke führt vom Helmholtzplatz über die Straße Am Ehrenberg rund um den Leonardo Da Vinci-Bau und das Berufsschulzentrum.
(Februar 2022)
- Juni 2021 -
Soest. Das BMVI-Forschungsprojekt zum vernetzten und automatisierten ÖPNV in Soest ist gestartet. Mit Unterstützung der Büro autoBus-Partner Fahrplangesellschaft und MOBILE ZEITEN konnte der automatisierte Busverkehr im Projekt Ride4all im Juni 2021 den Betrieb aufnehmen. Mit dem Fahrzeug Sofia soll der Bahnhof und die Blindenschule verbunden werden. Schwerpunkt ist die inklusive und barrierefreie Fahrt für sehbehinderte, blinde und mobilitätseingeschränkte Passagiere. Die beiden Büro autoBus-Partner haben insbesondere bei der Streckenauswahl, der Fahrzeugbeschaffung mit Erstellung des Lastenheftes und des Beteiligungsverfahrens der Öffentlichkeit geholfen. Nun erfolgt die Begleitung des Fahrbetriebs. Das Projekt wird durch das BMVI über die AVF-Richtlinie gefördert.
- 29. Oktober 2020 -
Auf dem GreenTEC Campus Level 4 des Autonomen Fahrens erleben
Auf dem GreenTEC Campus, einem in Enge-Sande gelegenen Gewerbepark für Erneuerbare Energien, verkehrt seit fast zwei Jahren der automatisiert fahrende Shuttlebus EMil. Der Betrieb ist Teil des Projektes „NAF-Bus“ (Nachfragegesteuerter-Autonom-Fahrender-Bus). Nach einer halbjährigen Vorbereitung durch den Fahrzeughersteller EasyMile und den GreenTEC Campus ist EMil auf dem Privatgelände als erstes Fahrzeug in Deutschland ohne Operator an Bord unterwegs (SAE-Level 4). Um die Sicherheitsstandards einzuhalten, musste ein komplexer Prüfprozess durchlaufen werden.
Das Fahrzeug der französischen Firma EasyMile befördert Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie Interessierte selbstständig zwischen vier Haltstellen auf einer 2,5 km lange Strecke auf dem Privatgelände. Dabei wird EMil immer von einer Zentrale von EasyMile sowie einer Zentrale des GreenTEC Campus überwacht.
Im Rahmen des vom BMVI geförderten Projektes NAF-Bus sind drei Umsetzungsstufen vorgesehen: Einsätze auf dem GreenTEC Campus in Enge-Sande, in Keitum auf Sylt und in den Gemeinden Lunden und Lehe im Kreis Dithmarschen. Zu den Projektpartnern gehören die Autokraft GmbH, die EurA AG, die FastLeanSmart GmbH, der GreenTEC Campus GmbH, die MOTEG GmbH, die Sylter Verkehrsgesellschaft und die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Interlink ist (stellvertretend für Büro autoBus) als Projektpartner für die Umsetzungsplanung verantwortlich und dadurch maßgeblich an Genehmigungsprozess, Betriebskonzept und Risikoanalyse der Strecke beteiligt.
Weitere Informationen: https://www.naf-bus.de/
- 16. Oktober 2020 -
Das „Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand“ ZIM ist ein bundesweites, technologie- und branchenoffenes Förderprogramm für mittelständische Unternehmen und Forschungseinrichtungen.
Die Interlink GmbH engagiert sich im neu gegründeten ZIM-Netzwerk „Autonome Logistik im ländlichen Raum“ (kurz AuLoRa), das die evermind GmbH aus Leipzig erfolgreich initiiert hat und seitdem als Netzwerkmanagement-Einrichtung betreut.
Das AuLoRa-Netzwerk setzt sich das Ziel mittels autonomer Transportmittel Warenströme im ländlichen Raum bedarfsgerecht, kostengünstig und umweltfreundlich zu gestalten. Dafür werden innovative Logistiksysteme und konkrete technische Lösungen entwickelt, die innerhalb von verschiedenen Forschungsprojekten umgesetzt werden sollen. Neben der Entwicklung autonomer Lösungen steht der sogenannte „Dorfladen“ im Zentrum der Betrachtung, der als zentraler Ortspunkt das Potential für einen lokalen Logistikknoten besitzt. Mit einem entsprechenden Ausbau von Dorfläden, können diese als An- und Abnahme- sowie Zwischenlagerstation in den Transport kleinerer Warensendungen sowie in Post- und Paketgewerbe eingebunden werden.